Wenn das Projekt jetzt verschoben wird, dann ist dies das endgültige Aus für die Stadthalle. Einmal mehr setzt sich die FWG Haiger für die Fortführung der Sanierung der guten Stube ein. Erneut
gibt es Bestrebungen, bei dem Vorhaben auf die Bremse zu treten. Nach dem ersten Spatenstich im Juni 2025 sah es zunächst so aus, als würde endlich zügig mit der Modernisierung begonnen. Doch kaum
sind mit der Vorlage des Haushalts für 2026 ein paar dunkle Wolken am Finanzhimmel aufgezogen, da mehren sich die Stimmen derer, die das Projekt ganz stoppen oder zumindest verschieben wollen.
Das kommt für die Freien Wähler nicht in Frage. Nun, wo die Fassade entkernt und die Baugrube für das Restaurant ausgehoben ist, muss auch zügig weitergearbeitet werden. Geschieht dies nicht, wird
das Gebäude durch Wind und Wetter sehr schnell zu einem Lost Place, einer Ruine. Wer kann das wollen angesichts der Tatsache, dass bereits rund zwei Millionen Euro in die Planung und erste
Bauarbeiten geflossen sind? Das Geld wäre weg – für nichts! Wer kann das wollen mit dem Argument, Haiger müsse jetzt sparen?
Das Restaurant bleibt für die FWG unverzichtbar. Das Benvenue-Gutachten hat deutlich gemacht, dass eine Stadthalle ohne Gastronomie nicht funktioniert. Halle und Restauration bilden eine Symbiose.
Zudem kann die Küche im Katastrophenfall zur Versorgung der Bevölkerung große Bedeutung haben.
Das Argument, man habe noch keinen Pächter gefunden, hält einer kritischen Betrachtung nicht stand. Welcher Gastronom kommt mit Freude und Engagement in eine Stadt, in der wochenlang von einer
Partei plakatiert wird, dass eine Stadthalle nicht gewünscht ist? Welcher Gastronom denkt über einen Pachtvertrag nach, wenn es bislang nichts gibt als ein entkerntes Gerippe und keinen verlässlichen
Zeitplan?
Natürlich kann man darüber reden, ob das Restaurant in der geplanten Größe erforderlich ist oder ob es unbedingt eine Dachterrasse braucht. Auch die FWG will, dass der Finanzrahmen in Höhe von 18
Millionen Euro nicht gesprengt wird.
Fest steht für die Freien Wähler aber, dass eine Stadt wie Haiger eine Stadthalle braucht. Einen Ort, an dem Kultur zu Hause ist, ein Ort der Begegnungen und der Gemeinschaft. Theaterkreis,
Musikverein, Ballettschule, Vereine, Wirtschaft, Schulen… – sie alle brauchen einen Ort, an dem Haiger zusammenkommt.
Was Haiger nicht braucht, ist eine Diskussion, in der Feuerwehrgerätehaus und Stadthalle gegeneinander ausgespielt werden. Wir wollen beides.
Das Geld für die Stadthalle steht zur Verfügung. Die Sanierung ist über Kredite solide finanziert. Sie ist eine Investition in die Zukunft, die über 30 oder mehr Jahre finanziert werden muss. Die
Verpflichtungsermächtigungen zur Finanzierung der zukünftigen Investitionen sind vom Kreis genehmigt.
Der aktuell hohe Investitionsbedarf in der Stadt hat seine Ursachen in der Mutlosigkeit der Verwaltung und auch der politischen Gremien. Mit einem dicken Finanzpolster und zu Zeiten von Nullzinsen
wurden anstehende Projekte wie die Stadthalle und das Feuerwehrgerätehaus immer wieder verschoben. Geld auf dem Konto war wichtiger. Und jetzt wollen einige, dass es genau so weitergeht. Einziger
Unterschied: Zwei Millionen Euro würden sich einfach in Luft auflösen.